Am Freitag, den 3. Mai war es für die Jugendfeuerwehr Mogendorf so weit, der diesjährige Berufsfeuerwehrtag startete um 16 Uhr mit dem Einzug ins Feuerwehrgerätehaus. So wurde erst einmal das Schlafquartier im Unterrichtsraum mit Feldbetten hergerichtet. Bis die Feldbetten aufgebaut und bezogen waren, stand auch schon das erste Highlight auf der Agenda. Direkt zu Beginn besuchte Arno Goldhausen, Wehrführer der Feuerwehr Siershahn, mit der dort stationierten Drehleiter unsere Jugendabteilung und erklärte diese ganz ausführlich. Im direkten Anschluss wurden die Fahrzeugplätze eingeteilt, gefolgt vom gemeinsamen Abendessen in der Fahrzeughalle. Es wurde Pizza gereicht, was bei den Jugendlichen natürlich gut ankam.
Gerade als die Letzten mit dem Essen fertig waren, wurde die Jugendfeuerwehr gemeinsam mit dem Jugendrotkreuz des DRK Ortsvereins Siershahn zu ihrem ersten „Einsatz“ alarmiert. Gemeldet war ein Gebäudebrand in der Töpferei Ströder-Stein in der Hauptstraße. Bei Ankunft wurden zwei Personen im Gebäude vermisst. Schnell wurde ein Löschangriff vorbereitet und der Angriffstrupp mit jugendgerechten Atemschutzgeräte-Attrappen ent-
sandt. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die Jugendfeuerwehr Wirges für das Ausleihen der Attrappen.
Zwei Personen konnten aus dem Gebäude ins Freie gebracht und dort an das JRK Siershahn übergeben werden, bevor die Brandbekämpfung gestartet wurde. Eindrucksvoll konnten die Jugendlichen ihr bereits erlerntes Wissen in die Tat umsetzen und auch ein paar Zuschauer konnten sich davon überzeugen.
Gegen 20 Uhr startete dann eine kleine, von unseren Jugendwarten Reiner und André vorbereitete, theoretische Ausbildungseinheit. Diese war noch nicht ganz abgeschlossen, als wieder eine Alarmierung eintrudelte. Dieses Mal ging es zu einem umgestürzten Baum in den Kontur. Dort war über eine Rettungszufahrt ein Baum gestürzt. Mittels vereinter Kräfte und Sägekünsten an der Bügelsäge wurde aber auch diesem Hindernis ein schnelles Ende gesetzt. Gegen 22 Uhr traf man dann wieder im Gerätehaus ein, um sich auf die Nachtruhe vorzubereiten. Schnell wurden die Feldbetten im Unterrichtsraum bezogen und versucht in den Schlaf zu finden.
Die Ruhe währte aber nicht allzu lange. Gegen 23:30 Uhr wurde zu einer Personensuche im Bereich der Kindergarten Hütte am Waldrand alarmiert. Ein Wanderer hatte sich in der Dämmerung verirrt und sich dabei den Fuß verstaucht, sodass er nicht mehr selbstständig aus dem Wald herauskam. In kleineren Fußgruppen wurde daher ein Gebiet mittels Taschenlampen und Wärmebildkamera abgesucht. Schließlich führte die Suche zum Erfolg und der Vermisste konnte mit vereinten Kräften aus seiner misslichen Lage befreit werden. Nachdem man wieder am Feuerwehrgerätehaus eingetroffen war, hieß es dann abermals für alle zurück in die Betten. Damit jeder ein bisschen Schlaf bekommen konnte, sah der von den Jugendwarten ausgearbeitete Plan ab jetzt eine Nachtruhe bis circa 7 Uhr vor.
Dann sollte es aber auch vorbei sein mit der Nachtruhe: Kurz nach 7 Uhr meldete das Alarmierungssystem der Jugendfeuerwehr auslaufende Betriebsstoffe im Mogendorfer Wald. Dort hatte sich ein Kastenwagen festgefahren und einen Behälter aufgerissen (natürlich war im Behälter kein Öl, sondern mit biologisch abbaubarem Farbstoff gefärbtes Wasser). Schnell wurde eine Auffangwanne bereit gemacht, der Brandschutz sichergestellt und das Umpumpen der Flüssigkeit aus dem leckgeschlagenen Behälter veranlasst. Bereits während der Umpumparbeiten begab sich ein Teil der Jugendfeuerwehr entlang des Bachlaufs abwärts, um eine Ölsperre zu errichten. Dort sollte die restliche Flüssigkeit aufgehalten und abgebunden werden. Mittels Schaltafeln und Moniereisen wurde hier eine entsprechende Sperre errichtet, sodass alles aufgefangen werden konnte.
Nach der Rückkehr zum Gerätehaus stand erstmal das Frühstück auf dem Programm. Gemeinsam wurde in der Fahrzeughalle bei frischen Brötchen über die nun schon zurückliegenden Einsätze gesprochen. Im Anschluss stand Fahrzeugpflege auf dem Programm, da die Einsätze im Wald doch etwas Dreck verursacht hatten. Danach wurden die Fahrzeugpositionen neu zugeteilt.
Es waren schon kurz nach 10 Uhr als das Alarmierungsystem erneut ansprang und die Jugendfeuerwehr zu einem Werkstattbrand in die Hauptstraße zur Firma SR Autoservice rief. Auch hier waren die Nachwuchsbrandschützer schnell zur Stelle. In der Autowerkstatt war es zu einer Verpuffung gekommen, sodass das komplette Gebäude verraucht war. Auch hier wurde wieder ein Löschangriff aufgebaut und die ersten Trupps mit ihren Atemschutzattrappen gingen ins Gebäude vor. Das Brandgut wurde vor die Tür transportiert und dort fachmännisch abgelöscht. Im Anschluss starteten die Belüftungsmaßnahmen, um den Rauch aus dem Gebäude zu befördern. Bevor dann letztendlich Feuer aus gemeldet werden konnte, wurde noch jede Ecke des Gebäudes abgesucht, damit wurde ausgeschlossen, dass sich noch Personen im Gebäude befanden. Ebenfalls konnten sich wieder einige Zuschauer von der Leistung der Jugendfeuerwehr vor-Ort überzeugen.
Im Anschluss ging es zurück zum Gerätehaus, wo etwas praktische Ausbildung auf dem Dienstplan stand. Jedoch machte das Alarmierungssystem erneut einen Strich durch eine vollständige Ausbildungseinheit. Gemeldet wurde ein Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person, zur Überraschung aller abermals in der Hauptstraße, wo man eben noch zum Brand war. Das hatte aber ausschließlich damit zu tun, dass uns die Firma SR-Autoservice ein Fahrzeug zur Verfügung gestellt hatte, an dem die Kinder arbeiten konnten.
An der Einsatzstelle eingetroffen, wurde das Unfallfahrzeug erkundet und eine „eingeklemmte Person“ festgestellt. Schnell wurde die Bereitstellungsplane ausgebreitet und die benötigten Materialien vom Fahrzeug geholt. Der Angriffstrupp begann umgehend mit der Befreiung der Person. So wurden Fensterscheiben entfernt und die technische Rettung vorbereitet. Mit Unterstützung von Erwachsenen wurden 2 Türen und die B-Säule entfernt, die A-Säule geschnitten und das Dach nach oben gedrückt. Natürlich ohne irgendwelchen Zeitdruck. Als genügend Platz geschaffen war, konnte unser Unfalldarsteller Sebastian mit dem Rettungsbrett (Spineboard) aus dem Fahrzeug gerettet werden. Nachdem alle Einsatzmaterialien wieder auf dem Fahrzeug verstaut waren, gab es noch eine kleine Überraschung. Die Firma SR-Autoservice hatte Pizza für die Jugendlichen bestellt, sodass das Mittagessen kurzfristig dort zu sich genommen wurde und noch ein bisschen über die absolvierten Geschehnisse berichtet und gefachsimpelt werden konnte.
Als es dann zurück Richtung Geräthaus ging, stand auch schon fast der nächste Punkt auf dem Dienstplan. Für 14 Uhr war Sport in der Krugbäckerhalle angesetzt. So wurde die Jugendfeuerwehrkleidung, gegen Sportkleidung getauscht und sich auf den Weg gemacht. Es wurde eine Stunde ausgiebig der körperlichen Betätigung nachgegangen. Als man gegen 15:15 Uhr zurück am Feuerwehrgerätehaus eintraf, galt es dann auch schon sich langsam auf das Dienstende vorzubereiten. Die Feldbetten wurden eingepackt und der U-Raum wieder hergerichtet. Es wurde die Umkleide und die Fahrzeughalle gekehrt und alle ausgepackten Sachen wieder verräumt. Um 16 Uhr hieß es dann Dienstende und die Eltern konnten die ziemlich müden, aber begeisterten Jugendlichen am Feuerwehrhaus abholen.
Als Fazit kann man sicherlich festhalten, dass es ein sehr erlebnisreicher Berufsfeuerwehrtag 2024 war. Die Jugendlichen, die Jugendfeuerwehrwarte und alle, die an der Organisation beteiligt waren, hatten große Freude an den beiden Tagen. Vielen Dank an die Firmen Töpferwerkstatt Ströder-Stein und SR-Autoservice für das Bereitstellen von Firmengelände und dem Fahrzeug für die „Einsätze“ und dem DRK Ortsverein Siershahn mit seiner Jugendrotkreuzgruppe und Ihrer Betreuerin Stefanie Krätz für die Beteiligung an einem der Einsätze und die unkomplizierte Zusammenarbeit. Ein großes Dankeschön gilt auch der Jugendfeuerwehr Wirges für das Bereitstellen der Attrappen der Atemschutzgeräte und Funkgeräte für die Jugendfeuerwehr. Dank aber auch an die Feuerwehr Siershahn, die am Freitagabend mit der Drehleiter vorbeischaute und den Kids diese ausstellte und erklärte. Ganz zum Schluss bleibt noch der Dank an unsere beiden Jugendwarte André Zielke und Reiner Buck, die sich sowohl in der Vorbereitung als auch in der Durchführung alle Mühe gegeben haben, um ein tolles Programm aufzustellen. So hoffen wir, dass wir auch im kommenden Jahr wieder einen solchen Berufsfeuerwehrtag durchführen können.
Text und Fotos: Feuerwehr Mogendorf
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